Quartierentwicklung

Die Uferlandschaft der Birs wurde ursprünglich vom St.Albankloster, das vor den Toren von Basel lag, bewirtschaftet. Das heisst, es hat das Überschwemmungsgebiet an Bauern gelehnt. In der Mitte des 12. Jahrhunderts legte dann das Cluniazenserkloster einen Wasserkanal (Dalbedych) an. Der zweigt das Birswasser bei der «Neuen Welt» (unterhalb Münchenstein) ab und führt es entlang der linken Uferböschung Richtung «Dalbeloch» zum Kloster, wo es in den Rhein geleitet wird.
Bis zu zwölf Mühlen wurden im St.Alban-Tal angetrieben. Zehn dieser Mühlen wurden im Spätmittelalter zu Papiermühlen umgebaut, die das Quartier im 16. und 17. Jahrhundert zum bedeutendsten Papierproduzenten der Schweiz werden liessen.

Im Spätmittelalter wird erstmals von einer Brücke über die Birs berichtet. Der Weg führte von Muttenz her kommend durch den Hardwald über die Birs durch das breit ausgedehnte Weide- und Ackerland nach Basel.

Mit der Industrialisierung veränderte sich das Quartier nach und nach. In der Klosterreben wurde Seife produziert. Weiter Rheinaufwärts bis hin die Lehenmatt entstanden mehrere Fabriken in denen ursprünglich Seidenbänder hergestellt wurden. In der Breite wurden die ersten Arbeiterhäuser der Schweiz errichtet und  ermöglichten den Seidenbandweber-Familien ein Wohnen mit Licht und Garten.

Das Vorland wurde zum Vorort von Basel. Mit den Eisenbahnbrücken über die Birs und später über den Rhein entstand nach und nach ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, der mit dem Bau der Autobahn Anfang der siebziger Jahren, zu einem der wichtigsten in Mitteleuropa entwickelte.

Hier, mitten in diesem urbanen Knotenpunkt, liegt die mittelalterliche Siedlung der Siechenhäusern in unmittelbarer Nachbarschaft zum modernen Sport- und Unterhaltungszentrum von Basel.

Die Frage der Zukunft war und ist an diesem Ort permanent gegeben. Bereits machen die letzten industriellen genutzten Liegenschaften platz für weiteren Wohnungsbau. Die Stadt will verdichtet werden und der damalige verlassene Ort, der weit weg vom Impuls des städtischen Lebens lag wird erneut gefortert.

In den neunziger Jahren hat die Bevölkerung der Stadt Basel eine Initiative der hiesigen Quartierbewohnern gutgeheissen den Schwarzpark nicht mit einer Wohnsiedlung zu über bauen. Mit diesem Volksentscheid konnte der Grüngürtel, der vom Birseck her bis in die Altstadt von Basel führt durchgängig erhalten werden.

Es hat sich ein gemeinsames Zusammengehen zwischen der ursprünglichen Topografie mit deren Natur und der urbanen Ansprüchen vom Mittelalter bis heute ergeben. Die Bedürfnisse der einzelnen Menschen welche hier sesshaft oder nur auf der Durchfahrt sind, werden vermutlich so unterschiedlich sein wie dieser Stadtraum.

Die Entwicklung eines Urbanen Orts ist immer eine Gestaltungsfrage. Dabei geht es weniger darum in welcher baulichen Anordnung etwas entstehen darf.